Raumskizze
Helmhaus Zürich und Kunstmuseum Olten

„...Die «Raumskizze l» besteht aus Abfallholz und Glasscheiben. Aus diesen Materialien ist ein luzides Gebilde entstanden, einsehbar bis in den letzten Winkel, die Grenzen zwischen aussen und innen völlig aufhebend. Paolo Rossi sagt zu dieser Arbeit: «Eine Plastik entsteht in einer bestimmten Raumsituation und aus einer bestimmten seelischen Befindlichkeit heraus. Alles Bemühen um eine bestmögliche oder adäquate lnszenierung dieses Werks (ausserhalb des Enstehungsraumes) führt dazu, die Umgebung zu verändern und Eingriffe zu vollziehen. - Es geht mir darum, ein System zu entwickeln, vielleicht eine Art Bausatz oder Skulptur-Modul, mit welchem ich weder an Ort noch an Zeit gebunden bin und das mir ein grösstmögliches Experimentierfeld offen lässt. - «Raumskizze l» ist eine Raum- und Lichtarbeit, welche mit vorgefertigten Holzelementen und Glasbruchstücken verschiedene Zustand-Kompositionen erlaubt. Also eine Art Modeliermasse. Diese Kompositionen aus Holz und Glas unterziehen sich einer eigenen konstruktiven Gesetzmässigkeit. Die Statik definiert sich durch - die Gravitation - die Reibung - das Verkeilen - das Durchdringen - das Einschneiden. Paolo Rossi hat eigene Absichten und Erfahrungen in den Texten des amerikanischen Eisenplastikers Richard Serra wiederentdeckt: «Meine Konstruktionen sind weder auf eine spezifische Absicht noch auf vorformulierte Theorien und ldeen gegründet. Experiment und Erfindung führen zu den endgültigen Strukturen. Jede Suche enthält ein Mass an Unvorhersehbarem, eine Art von Beunruhigung, ein Staunen nach der Vollendung. Derjenige Teil einer Arbeit, der mich am meisten überrascht, führt jeweils zu neuen Arbeiten. Man könnte von einem Lichtblick sprechen. Dieser Lichtblick eröffnet sich häufig an Unbekanntem, das seinerseits einer präzisen Lösung entspringt.“
Peter Killer (1992)
Textauszug aus dem Katalog: VON ORDENTLICHEN UND UNORDENTLICHEN ORDNUNGEN… . Kunstmuseum Olten

Helmhaus_1991


Kunstmuseum_Olten_1992

Atelier